Herbstzuchtprüfung

Nach der VJP ist vor der HZP. Diese Prüfung gilt als erweiterte Anlagenprüfung, d. h. es werden die Anlagen Hunde erneut und genauer unter die Lupe genommen. So soll zum Beispiel der Hund fester vorstehen, bis der/die HF herangetreten ist. Auch die Feldsuche soll nun planmäßiger verlaufen, als noch bei der VJP. 

Neben Erweiterungen der schon bekannten Prüfungsteilen kommen noch einige Aufgaben mehr auf die Vierbeiner zu. So zum Beispiel die Schleppenarbeit (300 m Haarwild und 200 m Federwild) und die Wasserarbeit. 

Urkunde Bob

Zensurentafel Bob

Suchensieger mit 182 Pkt. :)

An der Herbstzuchtprüfung des JGV Würzburg haben am 09.09.2023 neben Bob noch drei weitere Hunde aus dem B-Wurf vom Lengfelder Forst teilgenommen und tolle Ergebnisse (174, 177 und 180 Pkt.) erzielt. 

Wie Bob und ich uns auf diese Prüfung vorbereitet haben, zeige ich Ihnen in folgenden Videos.

Feldarbeit

 

Die Feldsuche

 

Bei dieser Aufgabe wird unteranderem der Nasengebrauch des Hundes bewertet. Der Hund sollte häufig Wild finden und Witterungen anzeigen.

 

Außerdem ist die Führigkeit und der Gehorsam wieder im Fokus der Bewertung.

 

Im Vergleich zur VJP kann bei der HZP eine planmäßige Suche erwartet werden. Dies bedeutet, dass der Hund zusammen mit seinem/seiner HF das Feld, bzw. den abzusuchenden Bereich vollständig absucht und dabei Kontakt zu seinem Menschen hält. Des Weiteren muss die Suche flott sein, also so wenig wie möglich im Trab.

Das Vorstehen

 

Bei der Herbstzuchtprüfung wird vom Hund beim Vorstehen bereits ein bisschen mehr verlangt, als noch bei der VJP. Nun sollte der Hund um ein "Sehr gut" zu erhalten dem Wild solange vorstehen oder vorliegen, bis der/die HF herangetreten ist oder das Wild aufsteht/abstreicht. Nachprellen darf die Bewertung nicht negativ beeinflussen.

 

 

Schussfestigkeit am Feld

 

Bei der HZP läuft diese Prüfung ähnlich ab, wie bei der VJP. Daher können Sie alle wichtigen Hinweise hierzu auf der Seite zur VJP nachlesen.

 

 

Schussfestigkeit am Wasser

 

Die Prüfung zur Schussfestigkeit am Wasser läuft wie folgt ab:

  1. HF hat den Hund an der Leine und lädt die Flinte
  2. Flinte wird einem Richter übergeben
  3. Ein Richter wirft die Ente weit ins Wasser
  4. HF schickt den Hund zum Apport, dieser nimmt innerhalb einer Minute das Wasser an
  5. HF bekommt die Flinte vom Richter und feuert einen Schuss über/neben die Ente ab
  6. Hund apportiert die Ente und gibt sie korrekt aus

 

Wasserarbeit
Achtung! Voraussetzung für die Arbeit am Wasser ist ein sicherer Apport an Land!

Verlorensuche im deckungsreichen Gewässer

 

Bei dieser Prüfung wird eine Ente nicht sichtig für den Hund an einem etwas weiter entfernten Ufer in die Deckung geworfen. Der Hund wird nun zur Suche geschickt und muss ausdauernd suchen, die Ente finden und bringen. Der Hund hört das Platschen der Ente, weiß also in etwa die Richtung. Der/die HF darf den Hund lenken sollte jedoch nicht ständig auf ihn einwirken.

 

Einarbeitung an einer langen Leine, mit sichtigem Wild

Einarbeitung mithilfe einer zweiten Person und einer langen Doppelleine

 

  • Helfer steht auf der gegenüberliegenden Seite des Gewässers
  • Hund ist an der Mitte einer sehr langen Leine befestigt
  • Hund wird am Start- und Zielpunkt mit Kommando "Rüüüüber" ins Wasser geschickt
  • der Helfer auf der gegenüberliegenden Uferseite zieht den Hund vorsichtig zu sich und lässt den Hund die Ente/das Apportel aufnehmen
  • sofort beginnt der/die HF den Hund zu sich zum Startpunkt zu ziehen
  • Ausgabe sollte im Vorsitz erfolgen, vor dem Schütteln und erst auf das Kommando "Aus"
  • es ist unbedingt darauf zu achten, dass beide Enden der schwimmfähigen! Leine stetig auf Spannung sind, damit sich der Hund nicht verheddert
  • erst ca. 20 bis 25 mal mit Leine üben, bevor der Hund ist freie Arbeiten geschickt wird

Einarbeitung an einer Doppelleine mit Helfer und nicht sichtigem Wild

Stöbern mit lebender Ente im deckungsreichen Gewässer

 

Eine geflügelte Ente wird für den Hund nicht sichtig in der Deckung ausgesetzt. Der/die HF setzt den Hund zur Nachsuche an und dieser sollte die Ente eigenständig finden, darf aber vom/der HF ein wenig geleitet werden. Sobald der Hund eine Ente in Schrotschussentfernung aus der Deckung drückt, wird diese erlegt und muss vom Hund dem/der HF gebracht werden.

 

Hier habe ich eine kleine Vorübung abgefilmt, die man bereits mit einem wenige Monate alten Junghund trainieren kann:

 

Federwildschleppe

 

Folgende Kriterien muss die Federwildschleppe erfüllen:

  • ca. 200 m lang
  • 2 stumpfwinklige Haken

Schleppenarbeit

Haarwildschleppe

 

Folgende Kriterien muss die Haarwildschleppe erfüllen:

  • ca. 300 m lang
  • 2 stumpfwinklige Haken (1. Haken nach ca. 100m)

Folgende Kriterien gelten für beide Schleppenarten:

  • der Anschuss ist deutlich zu markieren
  • der Richter versteckt sich am Ende der Schleppe nicht sichtig für den Hund
  • der/die HF darf die ersten 30 m den Hund an der Ablaufleine führen
  • der Hund darf erst nach Aufnahme des Wildes gelobt und bestätigt werden

 

Sowohl bei der Haar-, als auch bei der Federwildschleppe werden folgende Dinge von den Richtern beurteilt:

  • Aufnahme und Tragen des Wildes durch den Hund (Griff)
  • Abgabe des Wildes: freudiges und zügiges Bringen, Vorsitzen ohne (oder nur leises) Kommando des/der HF und ruhiges Halten des Wildes bis er zum Ausgeben aufgefordert wird

Als Grundlage für die Schleppenarbeit mit Wild dient die Arbeit mit verschiedensten Apporteln und Dummys. Ein Video finden Sie hier: 

Befehl Apport festigen

 

  • Kommando "Apport"
  • Wild muss aufgenommen werden (notfalls mit Zwang)
  • Ausgabe erst nach dem Kommando "Aus"

Apport von Wild auf kurze Distanz

 

  • Wild sichtig auslegen
  • Schicken mit Kommando "Apport"
  • Wild muss aufgenommen und zügig gebracht werden
  • Ausgabe im Vorsitz nach dem Kommando "Aus"

Schleppen an der Feldleine

 

  • Hund am "Anschuss" ansetzen
  • Kommando "Such verloren, apport!"
  • Schleppe wird an der Feldleine gearbeitet
  • Hund nimmt Wild auf und trägt es zum Startpunkt zurück
  • fachgerechte Ausgabe im Vorsitz nach dem Kommando "Aus"
  • Schleppenlänge langsam steigern

Schleppen mit der Ablaufleine

 

  • Hund am "Anschuss" ansetzen
  • Kommando "Such verloren, apport!"
  • HF geht max. 30 Meter an der Ablaufleine mit, dann Hund loslassen
  • sobald der Hund das Wild aufgenommen hat, darf man ihn kurz loben
  • auf fachgerechtes Ausgeben achten
  • Schleppenlänge langsam steigern
  • bei Rückschritten im Apport müssen wieder einige Schleppen an der Feldleine gearbeitet werden

Erst wenn die Schleppen mit Dummys/Apporteln einwandfrei gearbeitet werden, kann auf die Arbeit mit Schleppwild umgestiegen werden. In den folgenden Videos zeige ich ihnen, wie man die Schleppenarbeit mit Wild Schritt-für-Schritt aufbauen kann:

Schleppe mit Felldummy

 

  • Länge der Schleppen und Anzahl der Haken stetig steigern
  • erst an Feldleine, dann mit Ablaufleine
  • Schleppenzieher sollte nicht über die Schleppe zurücklaufen
  • Hund wird mit "Such verloren, apport!" losgeschickt
  • Ausgabe wie immer im Vorsitz, erst nach Kommando "Aus"

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