Als ich Bob 2022 zu mir holte, war es eigentlich nicht mein Ziel, dass Bob ein Deckrüde wird. Mit unserem älteren Rüde Anton wollten wir den Weg gehen, da er jagdlich ein super Hund ist. Doch bei ihm kam uns ein Ureter C-Ergebnis und gesundheitliche Probleme des Hundes dazwischen. Aus diesem Grund habe ich mir gesagt, dass es mich freuen würde, wenn bei Bob alles in Ordnung ist und er Deckrüde werden könnte. Doch dies zu erreichen ist nicht gerade einfach... Im Folgenden zeige ich euch, welche Hürden Mensch und Hund dabei überwinden müssen. :)
Im ersten Schritt stand die Zuchtschau der Jugendklasse am Programm. Diese ist meines Wissens nicht verpflichtend, um in den Deckrüdenkatalog aufgenommen zu werden, doch gab sie mir als Hundeführerin schon mal einen kleinen Ausblick darauf, wie Bob im Form- und Haarwert eingeschätzt wird.
Somit waren Bob und ich am 25.2.2023 auf der Zuchtschau der Jugendklasse in Feucht. Bei sehr wechselhaften und kalten Wetterbedingungen erhielt Bob Bestnoten auf Form- und Haarwert in der Jugendklasse - dachte ich... Denn wie ich hinterher erfahren habe, kann mittlerweile auch auf Jugendzuchtschauen ein V und V vergeben werden. Naja egal... Ich war trotzdem sehr zufrieden. Ich kann es nur jedem Hundeführer/jeder Hundeführerin empfehlen an der Jugenzuchtschau teilzunehmen, da sie auch für den Menschen eine gute Generalprobe darstellt.
Urkunde und Zeugnis der Jugendzuchtschau
Im folgenden Video seht ihr den Ablauf der Zuchtschau zusammengefasst:
Jeder KLM, der in die Zucht möchte, muss sich einer Ureter- (Harnleiter) und einer Hüftdysplasie- (HD) Untersuchung unterziehen. Diese ist, wenn man an die falsche Tierklinik gerät nicht nur zeitintensiv, sondern auch kostspielig. Doch was wird hier genau untersucht und wie läuft das ab?
Die Ureteruntersuchung findet ohne Narkose statt. Hierbei wird der Unterbauch des Hundes rasiert (ungünstig kurz vor der Zuchtschau ;-) und per Ultraschall die Blase und der Harnleiter untersucht. Vorher wird dem Hund ein harntreibendes Mittel gespritzt. Aufgrund der fehlenden Narkose ist diese Untersuchung für den Hund unter Umständen sehr stressig, denn er muss eine gewisse Zeit ruhig auf dem Rücken liegen bleiben, damit die Videoaufnahmen, die per Ultraschall vom Tierarzt gemacht werden, eine ausreichende Qualität erreichen. Dies ist zwingend notwendig, da sie sonst nicht auswertbar sind und man die Untersuchung wiederholen muss. Mit einem guten Team, kann dies in 15 Minuten erledigt sein. Ich habe allerdings auch schon von bis zu einer Stunde gehört.
Nach Anton, der wie gesagt Ureter C hatte und somit von der Zucht ausgeschlossen ist (bis Ureter B ist zuchttauglich), war ich sehr erleichtert, dass Bob Ureter A hat. Zur weiteren Erklärung der Ureteruntersuchung lade ich hier einmal den Befundbogen und einen Informationsbogen zum Nachlesen oder auch Download hoch.
Ektopischer-Ureter-Befundbogen Ektopischer-Ureter-Informationsbogen
Im Anschluss daran wird der Hund in Vollnarkose versetzt, damit beim Röntgen der Hüfte der Tierarzt die Möglichkeit hat ohne Bewegung des Hundes zu arbeiten. Bei der Untersuchung wird dann der sogenannte "Norbergwinkel" berechnet und anhand dessen der HQ-Wert bestimmt. Hierzu sind hier auch ein paar Informationsdokumente:
HD-Antrag HD-Informationsbogen
Des Weiteren wird auch eine Blutprobe beim Verband für Kleine Münsterländer eingelagert.
Alles in Allem habe ich für die Untersuchungen ca. 350 € bezahlt, was noch sehr im Rahmen ist. Da Bob in allen Untersuchungen einen A-Wert erhalten hat, war mir es das wirklich wert. :)
Nach den Untersuchungen ging es weiter zur Zuchtschau in der Gebrauchshundeklasse.
Am 20.07.2024 fand diese im Zuge des Sommerfests der Landesgruppe Nordbayern in Wicklesgreuth statt. Und was soll ich sagen: Sie war für Bob und mich sehr erfolgreich. Wir konnten mit einem v (vorzüglich) im Formwert und einem v (vorzüglich) im Haarwert mit den Bestnoten in beiden Werten abschließen. Somit hat er das Ergebnis der Jugendzuchtschau mehr als bestätigt. :)
Hier sind die Urkunde und das Zeugnis:
Neben der Zuchtschau und den Gesundheitsuntersuchungen sind auch Verbandsprüfungen des JGHV, des VDH und des FCI Voraussetzungen um in die Zucht aufgenommen zu werden. Diese Prüfungen sind allen voran die VJP und die HZP. Allerdings ist es ein ungeschriebenes Gesetzt, dass auch die VGP bestanden sein sollte, denn diese zeigt, dass der Hund vielseitig in der Jagd einsetzbar ist.
Wie ihr Schritt-für-Schritt für die jeweiligen Prüfungen trainiert, habe ich im Reiter "Ausbildung" zusammengefasst.
Auch weitere Nachweise, wie ein Lautnachweis (sicht-, spurlaut oder beides), der Leistungsnachweis S (auf Schwarzwild) und/oder der Härtenachweis (gegenüber Raubwild) machen Eindruck auf Hündinnen- oder Rüdenbesitzer und sind für die spätere Auswahl als Deckpartner förderlich.
Nun - nachdem auch die VGP bestanden ist - warten wir ungeduldig darauf, dass Bob im Deckrüdenkatalog zu finden ist und wir hoffentlich bald darauf Deckanfragen von Hündinnenbesitzern bekommen. Wünscht uns Glück! :)
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